Gugulutz-Kira
Entlang der Kiramühl entstand die Sage des Gugulutz Kira.
Gugulutz wird der Kuckuck genannt, aber der Teufel gemeint. Die Gugulutz-Kira ist eine Höhle, in der der Teufel gelebt haben soll.
Laut der Sage hat sich der Teufel, also der Guguglutz, untertags als Fuchs verwandelt vor der Höhle herumgeschlichen. Doch bei Nacht, war es nicht so….
Die Geschichte handelt von einem jungen Jäger, der immer wieder in die Kiramühl, ein Gasthaus, kam. Dort kannte ihn niemand, er war der fesche Fremde. Er tanzte oft ausgelassen wild und voller Leidenschaft. Die Mädels buhlten um seine Aufmerksamkeit und wollten von ihm im Tanz gedreht werden. Die einzige aber, die sein Herz gewinnen konnte, war die Resi. Sie war begeistert von seinem Stil, den eleganten weißen Handschuhen und seiner Leidenschaft. Er war kein grober Rüpel und wusste wie er mit einer Dame umzugehen hatte.
So durfte der Jäger die hübsche Resi in ihre Kammer begleiten. Erschöpft vom Tanzen schlief er sogleich auf ihrer Schoß ein. Sei streichelte sein Haar, kraulte ihn, lockerte sein Hemd und schrie vor Schreck laut auf, als sie ihm die Handschuhe ausziehen wollte. Lauter scheußliche Krebeln umfingen seine Hände. Resi schauderte, schaute auf, aber der junge Jägermann war aufgeschreckt von ihrem Geschrei und lief fort.
Resi erzählte im Ort herum was sie gesehen hatte und meinte eingeschüchtert:“ Es war der Leibhaftige!“
Eine alte Dame im Ort riet ihr zu Kulkraut, Ehrenpreis und Widritat gebunden in Kranzform. „Damit kann er nicht mehr rein bei dir!“, sagte sie wissend. Resi tat wie ihr geheißen. Als es Abend wurde, hörte Resi ein Klopfen am Fenster – es war tatsächlich der Jäger. Voller Angst lag Resi im Bett und rührte sich nicht.
Traurig und enttäuscht über das Verhalten seiner Herzdame ging der Jäger fort mit den Worten:“ Kulkraut, Ehrenpreis und Widritat haum mi um mei Liabste bracht!“.
Tage später ging Resi zum Pfarrer und erzählte ihm die unheimliche Geschichte. Dieser packte sich mit dem Geweihten zusammen und ging zur Gugulutz-Kira. Er stellte sich vor den Eingang, so konnte der Teufel nicht hinaus. Doch dieser riss ein Loch in den Felsen, um zu entkommen. Noch heute sieht man den Abdruck seiner Pratzen im Stein…
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Quelle: Servus Magazin, 2015